Umgeben vom Regen saß da ein Vampir seelenruhig auf irgendeiner belanglosen Bank, die weiß angestrichen war. Dabei handelte es sich um Ellen Davis, zumindest wie sie sich hier bekanntlich hergab oder es vorhatte. Ihre Hände lagen auf ihren dünnen Beinen, die aus einer Kapuzenjacke heraus schauten. Die Mütze, die an dieser gebunden war, saß auf ihrem Kopf und sie starrte - so jedenfalls schien es - auf ein Grab, doch sie selbst sah nur die reinste Leere. Ihre hübschen Augen stachen hervor unter all den Toten, die sie umgaben, aber gerade wirklich komplett tot waren. Ohne eine Verbundenheit zu spüren, saß sie einfach nur da und schien jemand, der Verluste hinter sich hatte. Verluste - die Ellen keineswegs hatte. Wie auch? Sie hatte nie etwas bekommen. Das sie ein Vampir war, änderte da rein gar nichts. Es war schon eine ganze Weile her zu dem Zeitpunkt und auch wenn ihr das Geschehen dunkel erschien, so erinnerte sie sich an die Zeit als Mensch sehr genau. Kurz fiel bei ihr der Gedanke, wie es wohl wäre, wenn sie nun irgendwo liegen würde. Doch kam es ihr sofort wieder in den Sinn, dass es sicher ein ungepflegtes Grab wäre, ohne jegliche Zuneigung und eines Besuches, nicht so wie die Gräber hier. Ihre Mutter hätte Ellen sicher nicht vermisst, wie sie wohl auch jetzt es nicht tat. Ohne auch nur sich zu bewegen war sie hier. Nun in Forks, wie sich diese Kleinstadt wohl nannte. Es stand fest, dass es hier nur von übernatürlichen Wesen wimmeln sollte. Für Ellen eine Information, die sie einfach so von irgendjemanden bekam, an dessen sie sich nur noch wage erinnern konnte. Erwartungen besaß sie keine. Das einzige war die Tatsache, die Lücken ihres Lebens zu füllen - und die Liebe zu finden, was sie selbst aber zerdrängte, weil es ihr nicht bewusst war. Doch hatte sie nie irgendwelche Anhaltspunkte gehabt, so wanderte sie einfach umher. Fast als würde ihr einer die Lösung geben, wie sie auch von dieser Stadt erfuhr. Doch so war es einfach und genauso saß sie hier auch einfach nur.